Ist die Kunst obsolet als Bildungsgegenstand in einer Kultur in der die Bilder der
Massenmedien zentralen Einfluss ausüben auf Kinder Jugendliche und Erwachsene? Sollte die
Kunst als elitäre Bildsorte nicht gar ganz aus den Bildungsplänen verbannt werden?
Künstlerische Bildung geht gegenüber solchen Positionen von einem gänzlich anderen Verständnis
von Kunst aus. Sie versteht Kunst als grundlegende Weise des Denkens und Handelns in die alle
Formen von Bildern und kulturellen Handlungen einbezogen sind. Das vorliegende Buch beginnt
daher mit einer Kritik an einflussreichen kunstpädagogischen Positionen die auf ihr
Kunstverständnis und auf ihre damit verbundene Tragfähigkeit hin untersucht werden. Es schließt
sich der oft für verwegen erklärte Versuch an zu erforschen was denn wohl Kunst sei. Im
Rahmen der Bildung zielt diese Frage letztlich darauf ab in Erfahrung zu bringen welche
Einflüsse die Kunst auf das Denken auszuüben vermag. Eine Theorie des künstlerischen Denkens
bildet somit die Brücke zwischen der kunsthistorisch und philosophisch geführten Befragung der
Kunst und empirischen Darstellungen zur Praxis einer künstlerischen Kunstpädagogik. Das Buch
zeigt wie sich eine solche Kunstpädagogik in künstlerischen Projekten realisieren kann. Dazu
werden sowohl grundlegende Strukturen Methoden und Arbeitsweisen des künstlerischen Projektes
vorgestellt als auch eine Reihe von Beispielen aus der Bildungspraxis dokumentiert die in
verschiedenen Altersstufen durchgeführt wurden und sich mit ganz unterschiedlichen
Themenstellungen beschäftigen. Im Brückenschlag von der Theorie der Kunst zur Praxis einer
künstlerischen Kunstpädagogik behandelt dieses Buch Grundfragen der künstlerischen Bildung.