Die Schriftstellerin und Filmemacherin aus Simbabwe verbindet in ihrem künstlerischen Werk ein
einzigartiges Erzählen mit einem universellen Blick und ist deshalb nicht nur eine der
wichtigsten Künstlerinnen ihres Landes sondern auch eine weithin hörbare Stimme Afrikas in der
Gegenwartsliteratur.In ihrer Romantrilogie beschreibt Tsitsi Dangarembga am Beispiel einer
heranwachsenden Frau den Kampf um das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und weibliche
Selbstbestimmung in Simbabwe. Dabei zeigt sie soziale und moralische Konflikte auf die weit
über den regionalen Bezug hinausgehen und Resonanzräume für globale Gerechtigkeitsfragen
eröffnen. In ihren Filmen thematisiert sie Probleme die durch das Aufeinandertreffen von
Tradition und Moderne entstehen. Ihre Botschaften richten sich erfolgreich an ein breites
Publikum sowohl in Simbabwe als auch in den Nachbarländern.Begleitet wird ihr künstlerisches
Schaffen von dem jahrelangen Engagement die Kultur in ihrem Land zu fördern - und diese
insbesondere für Frauen zu öffnen. Gleichzeitig kämpft sie für Freiheitsrechte und politische
Veränderungen in Simbabwe. Gegenwärtig richtet sich ihr friedlicher Protest gegen Korruption
für den Tsitsi Dangarembga auch in Kauf nimmt von der Regierung gerichtlich verfolgt zu
werden. Wenn ihr wollt dass euer Leiden aufhört müsst ihr handeln fordert sie. Handeln kommt
aus der Hoffnung. Dies ist das Prinzip von Glauben und Handeln.Tsitsi Dangarembga geboren am
14. Februar 1959 in Mutoko im heutigen Nordosten von Simbabwe gehört zu den wichtigsten
Schriftsteller*innen Dramatiker*innen und Filmemacher*innen ihres Landes. Die Bücher ihrer
international erfolgreichen Romantrilogie erzählen vom Aufwachsen und Leben einer nach
Selbstbestimmung strebenden Frau im postkolonialen Simbabwe und veranschaulichen dabei die
komplexen Unterdrückungsmechanismen von Gender Kolonialismus und Rassismus. Ihr 1988
erschienener Debütroman Nervous Conditions (dt. Aufbrechen 2019) wird 2018 von der BBC in die
Liste der 100 wichtigsten Bücher aufgenommen die die Welt geprägt haben. Der Film Neria für
den sie 1993 die Story schreibt zählt zu den beliebtesten Filmen in Simbabwe. Ihr neuer Roman
This Mournable Body (erscheint im September 2021 unter dem Titel Überleben auf Deutsch) wird
2020 für die Shortlist des Booker Prize nominiert. Neben ihrer Arbeit als Autorin und
Filmemacherin engagiert sich Tsitsi Dangarembga seit vielen Jahren für Freiheits- und
Frauenrechte sowie politische Veränderung in Simbabwe. 2021 erhält sie den PEN Pinter Prize
sowie den PEN International Award for Freedom of Expression mit dem Autorinnen und Autoren
ausgezeichnet werden die trotz Verfolgung ihr Schreiben fortführen. Am 24. Oktober 2021 wird
ihr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.