Phönix aus der Asche - Welches Bild passt wohl auf das wechselhafte Schicksal der lateinischen
Literatur besser? Dieses Stirb und Werde! vollzog sich während der vergangenen Jahrtausende in
mehr oder minder weiten Abständen. Die jeweils einsetzende Renaissance brachte starke Impulse
der schöpferischen Auseinandersetzung mit den römischen Autoren. So wurde die Literatur der
Römer zur prägenden Voraussetzung für die Cultural Identity Europas. Das auf zwei Bände
angelegte Lesebuch bringt diese europäische Leistung der in Latein verfassten Texte in einem
Arrangement das in Konzeption und Auswahl neue Wege der Lektüre sucht zur Geltung. Kernige
Gestalten der Antike als Politiker Denker oder Autoren Wendepunkte und Schlüsselereignisse
der Geschichte revolutionierende Ideen und Entdeckungen werden vor Augen gestellt in ihrer
Wirkungsmacht und in interessanten Szenarien. Im ersten Band sind unter dem Leitthema Macht und
Politik die geschichtsträchtigen Figuren Themistokles Alexander Caesar Karl der Große (mit
Texten von Nepos Curtius Rufus Pompeius Trogus Caesar Sueton Einhard Cathwulf aus dem
Annales regni Francorum) präsentiert. Das zweite Leitthema Liebe Laster Leidenschaft
dominieren die Autoren Catull (Lesbiagedichte) Ovid (Ars amatoria) Martial (Epigramme) und
die Vagantendichter (Carmina Burana). Unter dem dritten Leitthema Rom und Europa manifestiert
sich die Bedeutung Roms und der Weltsprache Latein an herausragenden Dokumenten besonders der
Inschriften der frühchristlichen mittelalterlichen und neuzeitlichen Literatur. Der zweite
Band thematisiert drei wahre Schwergewichte der lateinischen Literatur: Rede und Brief als
Mittel der Kommunikation (Cicero Seneca Plinius) Ovids mythologisches Großwerk der
Metamorphosen sowie die antike Philosophie in lateinischen Texten von ihren Anfängen bei den
Vorsokratikern über Sokrates und die Sokratischen Schulen bis zu Cicero Seneca und Augustinus.
Die für den Unterricht aufbereiteten Lektüreeinheiten bieten großen Spielraum für eine nach
Zeit Leistungsstand und Interesse vorgenommene Auswahl. Beigefügte Bilder und Zusatztexte
eröffnen jeweils den Blick in die Rezeptionsgeschichte regen zur emotionalen Begegnung an und
sind meist Anstoß zur Auseinandersetzung mit existentiellen Grundfragen. Auf diese Weise
erschließt sich - im Sinne des obersten Fachzieles - wirksam die humanistische Dimension der
lateinischen Literatur. Die in den Lehrplänen ausgewiesenen Kompetenzen werden jederzeit
gefordert und gefördert.