Schriftenreihe des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeits- und Sozialrecht Dienste und
Einrichtungen des Sozial - Gesundheits- und Pflegewesens werden vor allem über öffentliche
Sozialleistungsträger wie Krankenversicherungen oder Pflegekassen finanziert. Dazu wird
zwischen Leistungsträger und Leistungserbringer ein Vertrag über die Finanzierung und die zu
erbringende Leistung geschlossen. Grundlagen dafür finden sich im Sozialrecht. Darüber wirken
sozialrechtliche Vorgaben des Leistungserbringungsrechts erheblich auf die Arbeitsbedingungen
der Beschäftigten ein. Seit der Ökonomisierung des Sozial - Gesundheits- und Pflegebereichs in
den 1990er Jahren steht die Leistungserbringung jedoch unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit.
Folge dessen waren steigender Druck auf die Löhne sinkende Tarifbindung zunehmende
Privatisierung und schlechtere Arbeitsbedingungen. Um dieser Abwärtsspirale zu entgegnen und
die Attraktivität der Branchen zu erhöhen wurden in der Folge die sozialrechtlichen
Vorschriften für eine angemessene Vergütung und zur Förderung der Tarifbindung angepasst.
Dieser interdisziplinäre Sammelband fragt sowohl nach den rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen
das Tarifrecht und die Tarifautonomie durch das Sozialrecht zu stärken als auch nach den
politischen und ökonomischen Voraussetzungen dazu. Damit werden wichtige Erkenntnisse in einer
bislang wenig geführten Diskussion gewonnen. Herausgeberin und Herausgeber: Dr. Judith
Brockmann Professorin für Wirtschafts- Sozial- und Arbeitsrecht an der Universität Kassel.
Dr. Felix Welti Professor für Sozial- und Gesundheitsrecht Recht der Rehabilitation und
Behinderung an der Universität Kassel.