Der Beginn der 6. Wahlperiode bedeutete für die größte Fraktion im Deutschen Bundestag einen
tiefen Einschnitt: Nach 20jähriger Regierungszeit fand sich die CDU CSU-Fraktion im Oktober
1969 weitgehend unvorbereitet in der Rolle der Opposition wieder. Die Protokolle
maschinenschriftlich niedergelegte Übertragungen von Tonbandaufzeichnungen verdeutlichen die
damit verbundenen Schwierigkeiten einer organisatorischen und inhaltlichen Neuorientierung.Die
Dokumente zeigen nicht nur das Ringen in der Union im Zusammenhang mit der neuen Ost- und
Deutschlandpolitik der sozial-liberalen Bundesregierung sondern lassen auch die wirtschafts-
und gesellschaftspolitischen Vorstellungen der CDU- und CSU-Abgeordneten und ihrer politischen
Führung unter dem Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel bis ins Detail erkennbar werden.