Schmutz ist Materie am falschen Ort eine Kategorie die nur existiert weil sie sich
Platzanweisungen kultureller Ordnungen widersetzt. Eine Ästhetik des Schmutzigen artikuliert
sich in Aushandlungen von kulturellen Formen und Normen sozialen und politischen
Machtkonstellationen. Das Buch untersucht die Beziehungen zwischen ästhetischen Modellen und
Modellen des Zusammenlebens die über den prominenten textuellen Ort von 'Schmutz' in
karibischen Literaturen ausgehandelt werden. In der Karibik wurde die figurative Korrelation
zwischen Schmutz Abfall Unreinheit und Gesellschaft im Kontext des Kolonialismus v.a. zur
Rechtfertigung rassistischer Unterdrückungspraktiken instrumentalisiert. Ende des 20. Jh.s
dominieren Entwürfe die positiv Bezug auf Motivik und Metaphorik der 'Unreinheit' nehmen. Mit
schmutzigem Realismus und karibischem Cyberpunk wird die Präferenz von Unreinheitsmodellen als
imaginative Basis von Kultur(-kritik) allerdings hinterfragt.