Das Buch entwirft eine Medienarchäologie musikalischer Tateninstrumente. Dabei widmet es sich
zum einen der musikalischen Tastatur als Medium eigener Materialität und erforscht das
Potential dieser Perspektive für die Fragestellungen der Medienwissenschaft. Tastaturen werden
als diskrete Interfaces einer Geschichte protodigitaler Verfahren zugeordnet. Die Möglichkeit
einer solchen Untersuchung wird bereits in den frühen Schriften des Medienwissenschaftlers
Friedrich Kittler angedeutet. Das Buch untersucht außerdem wie eine solche Perspektive in
Kittlers Argumentationen zu Gunsten einer Emphase analoger Klangmedien zurück tritt. Diese
Emphase verweist auf den Übergang in Kittlers Arbeit von einer Medienarchäologie zu einer
Medienontologie. Anhand von Kittlers und Wolfgang Scherers Zugriff auf Tastaturen wird der
fachgeschichtliche Status medienwissenschaftlicher Kritik an der literarischen Hermeneutik
befragt.