Spekulation ist ein riskantes Unterfangen. Als Wette auf unverfügbare Zukünfte kommende
Gegenwarten oder alternative Vergangenheiten ist sie geprägt vom Nicht-Wissen auf das sie sich
ausrichtet und von dem sie ihren Ausgang nimmt. Im Unterschied zu Ökonomie und
Zukunfts-forschung die dem Nicht-Wissen mit Strategien des Risikomanagements begegnen
erforschen die Künste Möglichkeitsräume jenseits von gesicherter Erfahrung und prognostischem
Wert. Sie sind dem Ungewissen verpflichtet - also dem was man (noch) nicht wissen über das
man jedoch spekulieren kann. Im ästhetischen Spekulieren vermögen die Künste gleichermaßen
plausible und widersprüchliche Szenarien zu testen Heterochronien zu erproben und andere
Körper zu denken. Der Band fragt welches andere Wissen die spekulativen Verfahren der Kunst
freilegen. Wie wird Künftiges Virtuelles oder Utopisches vorstellbar? Und wie lassen sich vor
diesem Hintergrund Kategorien wie künstlerische Produktion ästhetische Erfahrung oder der Wert
des Kunstwerks neu bestimmen?