Wie antwortet der Roman die Leitgattung der modernen Literatur auf die Krisen politischer
Ordnungen und ökonomischer Systeme zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg?
Gegenstand der Interpretation sind französische und englische Romane zwischen dem Realismus und
der Moderne. Die Fragestellung zielt auf die fiktionale Verarbeitung des kritischen
Verhältnisses ethischer Orientierungen politischer Instabilität und ökonomischer
Transformation vor dem Hintergrund der neuen Formen gesellschaftlicher Differenzierung. Die
vier ausgewählten Autoren (Honoré de Balzac Gustave Flaubert Joseph Conrad Henry James)
reagieren auf spezifische epochale Problemlagen. Sie stehen über die Grenzen der jeweiligen
nationalliterarischen Traditionen hinaus in intensiven Wirkungs- und Rezeptionsverhältnissen
in denen sich die dynamische Evolution der Gattung Roman abbildet.