Für Adornos Ästhetik ist der Begriff der ästhetischen Wahrheit zentral. Durch ihn versucht
Adorno die beiden repräsentativen modernen Ästhetiken die Kants und die Hegels dialektisch zu
vermitteln. Kunstwerke sind nach Adorno einerseits (und darin mit Hegel übereinstimmend) Medium
der Wahrheit zugleich jedoch (und darin Kant folgend) nicht zu begreifen sondern nur
ästhetisch zu erfahren. Wonho Lee geht in ihrer detaillierten Studie dieser Doppelkonzeption
nach und prüft auf diese Weise ob Adornos Kunstkonzeption in ihrem systematischen Kern
aufgeht. Obgleich das Ergebnis negativ ausfällt schließt sich die Autorin Adornos Leitgedanken
ästhetische Erfahrung als Kritik zu begreifen an und schlägt eine modifizierte Konzeption vor.