Das Buch ist der Frage gewidmet unter welchen Bedingungen in der Erzählliteratur um 1500 mit
einem Mal ein 'infamer' Mensch zur Sprache kommt der die eigenen Interessen robust auf Kosten
anderer durchsetzt und so zum Protagonisten der pikaresken und komischen Literatur Spaniens und
Frankreichs im 16. und 17. Jahrhundert wird - bevor er dann als 'ökonomischer Mensch' zu sich
kommt der darauf vertraut dass seine Laster von unsichtbarer Hand in einen Gewinn für das
Gemeinwesen übersetzt werden. Dabei werden neben kanonischen - von der Celestina (1499) über
den Lazarillo de Tormes (1554) und seine spanischen wie französischen Nachfahren bis zu
Furetières Roman bourgeois (1666) - auch bislang kaum erschlossene Texte der niederen
Erzählliteratur kritisch in den Blick genommen um zu zeigen wie der Konflikt jeweils
erzählerisch vermittelt und wie auf diese Weise marktförmiges (bzw. 'ökonomisches') Handeln in
der Literatur vorstellbar denkbar und sagbar wird.