Die Studie stellt die Frage nach dem satanologischen Gehalt evangelischer Kirchenlieder am
Beispiel des Evangelischen Gesangbuchs ergänzt durch Betrachtungen des Gesamtliederwerkes von
Martin Luther und Paul Gerhardt. Sie verfolgt damit eine hymnologisch wenig beachtete Spur und
möchte zu einem bewussten Umgang mit der eigenen Tradition und der darin bewahrten Theologie
bzw. Satanologie führen. Gefragt wird nach den Eigenschaften und Handlungen des Teufels wie
sie in den Gesangbuchtexten sichtbar werden außerdem werden sie in Beziehung gesetzt zum
biblischen Zeugnis und dem der Bekenntnisschriften. Dabei kommen mithilfe linguistischer
Methoden auch pragmatische Gesichtspunkte wie Kommunikationssituationen Sprecherhandlungen und
Sprechereinstellungen in den Blick: Wer spricht wo wann wie was mit wem? Wie gehen die
Sänger mit dem Teufel als dem personal verstandenen Bösen um: Reden sie den Teufel an? Bitten
sie Gott um Hilfe? Berichten sie über den Satan? Die Untersuchung führt zu ersten Überlegungen
inwieweit Gesänge die das Sprachbild des Teufels beinhalten gezielt in liturgischen und
poimenischen Kontexten eingesetzt werden könnten.