1968 war ein Jahr großer gesellschaftlicher Unruhen. In der Antoniterkirche Köln rief ein
ökumenischer Arbeitskreis das Politische Nachtgebet ins Leben und politisierte so den
christlichen Gottesdienst. Die Folge waren zunächst Abwehr und Feindseligkeit vonseiten der
Amtskirchen. Sogar der Geheimdienst interessierte sich plötzlich für liturgische Fragen. Und
mittendrin stand die evangelische Theologin Dorothee Sölle die später die Vereinigung
»Christen für den Sozialismus« mit begründete. Das kurze Experiment des Politischen Nachtgebets
zog weite Kreise. Selbst die Montagsgebete in der DDR stehen in dieser Tradition. War die
damalige Aufregung gerechtfertigt? Wie ist der Nachklang des Nachtgebets? Diesen Fragen geht
das Buch erzählerisch auf den Grund und trifft damit auch den Nerv der aktuellen Fragestellung
zwischen Religion und Politik