Seit der Moderne steht die Kunst für Freiheit Provokation und Mut. 1972 sollte sie ihr
Potenzial als emanzipatorische und gestalterische Kraft im Gesamtkunstwerk der Spiele der XX.
Olympiade in München nachhaltig entfalten. Das war die große Vision der Planer. Begeistert
entwickelte die damalige internationale Avantgarde - darunter Walter de Maria Gerhard Richter
Andy Warhol oder Dan Flavin - dafür revolutionäre Konzepte. Vieles blieb Entwurf. Nach dem
tragischen Attentat auf israelische Athleten wurden auch die radikalen Programme der
Spielstraße abgesagt. Die Publikation vermittelt erstmals Eindrücke vom spielerischen
partizipativen Kulturprogramm von 1972 in Bild und Text. Der zweite Teil des Buchs vereint eine
Vielzahl von Stimmen aus aller Welt und richtet den Blick in die Zukunft. Internationale
Autor*innen und Künstler*innen vermitteln an Beispielen der Gegenwart die Bedeutung der Kunst
bei der Gestaltung der demokratischen Gesellschaft der Zukunft.