Frans Hals zählt zu den bedeutendsten Porträtmalern aller Zeiten. Als erster Künstler Hollands
malte er neben der Bürgerschicht auch soziale Außenseiter und Genrefiguren und verhalf so
Randgruppen der Gesellschaft zu bis dahin ungekannter Sichtbarkeit. Hals' Werke zeichnen sich
durch eine ungewöhnliche Lebendigkeit und treffende Charakterisierung aus. Seine mit lockerem
kühnem Pinselstrich ausgeführten skizzenhaft wirkenden Gemälde beeinflussten maßgeblich die
Malerei der Moderne. Der umfassende Katalog zur Berliner Ausstellung zeigt neben einer
großen Auswahl von Gemälden von Hals auch Werke seines Umfeldes und verortet ihn als
Ausnahmeerscheinung im Kontext seiner Zeit. Unter den 70 abgebildeten und mit konzisen
Katalogeinträgen vorgestellten Werken befinden sich rund 50 der bedeutendsten Gemälde von Hals
aus Sammlungen in Europa den USA und Kanada - darunter Highlights wie Isaac Abrahamsz. Massa
und Beatrix van der Laen aus dem Amsterdamer Rijksmuseum der Junge Mann mit Totenkopf
aus der National Gallery London und Der Lautenspieler aus dem Musée du Louvre in Paris.
FRANS HALS (1582 83-1666) wurde als Sohn eines Tuchhändlers in Antwerpen geboren.
Möglicherweise ging er bei Karel van Mander in die Lehre. Sicher ist dass er 1610 in die
Haarlemer Lukasgilde aufgenommen wurde. Er schuf Hunderte Einzel- und Gruppenporträts und
genoss großes gesellschaftliches Ansehen. Trotz seiner Berühmtheit zu Lebzeiten wurde er erst
im 19. Jahrhundert von den Impressionist*innen und Realist*innen begeistert wiederentdeckt.