Vor dem Internetzeitalter hatten Printmedien eine weit größere Bedeutung für die öffentliche
Meidungsbildung als heute. Politisch ambitionierte und profilierte Verlage waren Zentren
Verbreiter und Förderer politischer Strömungen Gruppierungen und Parteien. Dabei ist
interessant wie die literarischen und theoretischen Programmteile der Verlage mit der
politischen Zielrichtung verflochten sind.Der vorliegende Band bietet mit Fallstudien einen
Überblick über einschlägige deutsche Verlagsunternehmen unterschiedlicher politischer
Ausrichtungen. Die Zeitspanne reicht vom Kaiserreich bis zu den 1970er Jahren das Spektrum von
einer Initiative aus dem Feld der katholischen Zentrumspartei bis zu einer Ausgründung aus dem
Suhrkamp-Verlag. Des Weiteren sind NS-Parteiverlage vertreten rechtsoppositionell bis links
orientierte Unternehmen in der Bundesrepublik und ein protestantisch geprägter aktivistischer
Bewegungsverlag. Ein Seitenblick über den Umgang von DDR-Verlagen mit politisch heiklen Texten
der Moderne rundet die Überschau über die politische Verlagslandschaft im Deutschland des 20.
Jahrhunderts ab.