Die Wand war seine Leidenschaft. Betrachtet man urbane Wände mit den Augen von Burhan Dogançay
so öffnet sich eine ganz andere Welt: halb abgerissene Plakate auf rauem Ziegelmauerwerk
darüber Graffiti Kritzeleien Botschaften Schilder Aufkleber. Aus diesem Fundus von
Strukturen Zeichen und Symbolen kreierte der Künstler seine Wandfragmente seine »urban
walls«. Der aus Istanbul stammende Dogançay (1929-2013) lässt sich 1964 in New York nieder und
bewegt sich in der Kunstszene um Robert Rauschenberg und Jasper Johns. Sein Thema ist die
visuelle Wahrnehmung von Textur Ort und Erinnerung das er in seriellen Arbeiten erforscht.
Für seine »urban walls« hält er weltweit Hauswände und Fassaden in verschiedensten Medien fest
er verwendet hierfür eine Fülle von Materialien und Techniken etwa Fotografie Collage
Malerei. Seine Werke sind Archive vergangener Jahrzehnte die den Zeitgeist einfangen. Ab den
1970er- und 1980er-Jahren entwickelt er aus diesen Arbeiten seine »Ribbons« - kalligraphische
Gemälde von poetischem Zauber.