Das Münchner Stadtmuseum stellt sich seiner historischen Verantwortung und veröffentlicht die
Ergebnisse der Provenienzforschung zu den Kunstwerken seiner Sammlungen. Anhand von
Kunstgegenständen aus unterschiedlichen Bereichen wie Gemälde Mode Möbel bis hin zu
Musikinstrumenten und Marionetten wird das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen
Raubaktionen greifbar.Weit über die Erwerbungsgeschichte des Münchner Stadtmuseums hinaus
werden die Mechanismen des Kunsthandels während der nationalsozialistischen Diktatur sichtbar
mit einem organisierten Netzwerk städtischer Entscheidungsträger und dem Zusammenwirken der
verschiedenen an der systematischen Verfolgungspolitik beteiligten Institutionen in München
und auf nationaler Ebene. Der Band stellt zudem die jüdischen Kunsthändler und -sammler
erstmals vor die als Mäzene bedeutend für das kulturelle Leben Münchens waren. Ihr Schicksal
und das der anderen Verfolgten des NS-Regimes wird bis hin zu den Wiedergutmachungsverfahren
nach dem Zweiten Weltkrieg nachgezeichnet.