Am Abend des 9. November 1938 gingen in fast allen Städten Deutschlands die Synagogen in
Flammen auf. Der Künstler Alexander Dettmar hat es sich zur Aufgabe gemacht diese verlorenen
Kulturgüter vor der völligen Vergessenheit zu bewahren indem er die verbrannten Gotteshäuser
in seinen Gemälden festhält. Eigentlich ist Alexander Dettmar (geboren 1953 in Freiburg) ein
rastlos umherziehender Künstler dessen Atelier die Gassen und Plätze der Städte sind. In
seinen Bildern fängt er die Architektur der noch erhaltenen alten Bauwerke ein. Für seine
Bilderserie von zerstörten deutschen Synagogen musste er mit dieser Arbeitsweise jedoch
brechen. Denn das durch den deutschen Zivilisationsbruch Vernichtete und Zerstörte entzieht
sich der betrachtenden Nähe. Innerhalb einer Nacht wurden damals über 2500 Synagogen und
jüdische Gemeindehäuser zerstört und in Brand gesetzt. An diesen unwiederbringlich verlorenen
Orten setzt Alexander Dettmars Beitrag zum kulturellen Erbe an. Anhand von Aufnahmen
Bauzeichnungen und Erinnerungsberichten malt er die vergangenen Synagogen und gibt sie so
unserer Vorstellung zurück. Nach New York werden die Bilder nun unter anderem im Preußen-Museum
Nordrhein-Westfalen und im Jüdischen Museum Westfalen gezeigt. Das Buch gibt alle 99
Synagogen-Bilder von Alexander Dettmar wieder von denen nur die wenigsten Gotteshäuser zeigen
die heute noch erhalten sind. Beiträge von Historikern Zeitzeugen und führenden Vertretern des
jüdischen Kulturlebens nehmen persönlich Bezug auf das Werk Alexander Dettmars und stellen die
Synagogen in den geschichtlichen Kontext. Im Anhang werden den einzelnen Bauwerken die
historischen Daten und Fakten zugeordnet. Alexander Dettmar hat als Maler bereits viele große
thematisch gefasste Zyklen hervorgebracht und ist Träger des Ernst-Barlach-Preises.