Otto Dorfner war einer der bedeutendsten Buchkünstler des 20. Jahrhunderts und hat bis zu
seinem Tod 1955 Hunderte von Buchbindern ausgebildet. 1910 von Henry van de Velde an die
Kunstgewerbeschule in Weimar berufen baut der 25-jährige Buchbindemeister eine wirtschaftlich
erfolgreiche Lehr- und Produktivwerkstatt auf. 1919 wird er von Gropius in seiner bisherigen
Funktion an das Bauhaus übernommen und arbeitet ab 1922 selbstständig. Dorfners Leidenschaft
galt bibliophilen Ausgaben die von seiner engen Bindung an Van de Velde wie Bauhaus zeugen
sowie Goethes Faust den er in rund 200 Einbänden immer wieder neu interpretierte. Seine
außergewöhnliche Buchkunst wie seine vollständig erhaltene Werkstatt werden reich illustriert
vorgestellt.