Ein brisantes und berührendes Plädoyer für die Kunst als Königsweg zur Natur: Die Arbeiten von
Marielis Seyler (*1942 in Wels Österreich) verstehen sich als empörende Verweigerung der
ökonomisch-gesellschaftlichen Vernichtung von Natur und Umwelt. Basierend auf einer
konzeptuellen Erweiterung des fotografischen Bildes macht sie die Verletzbarkeit unserer Welt
sichtbar. Sind es Fotografien Zeichnungen oder Naturobjekte? Seit den 90er-Jahren ist die
Natur vielschichtiges Thema im Werk von Marielis Seyler. Neben der klassischen
Schwarz-Weiß-Fotografie arbeitet sie auch experimentell: So transferiert sie die Fotoemulsion
auf Bildträger wie Transparentpapier bearbeitet die Fotos weiter mit Farbe und
Naturmaterialien oder setzt sie natürlichen Verwitterungsprozessen aus. Abgerundet wird der
ästhetische Band durch Texte von u. a. Yuval Noah Harari und Richard David Precht.