Berlin der 20er-Jahre - George Grosz fand die Bildsprache um die Triebkräfte einer
entfesselten Metropole anschaulich zu machen. Mit den Mitteln der Groteske und einem
»messerharten Zeichenstil« seziert er die wüste Realität seiner Zeit - und hat zugleich eine
unbändige Freude an der »dollen Sache Leben«. Grosz hat das Bild der deutschen Gesellschaft der
1920er-Jahre geprägt wie kein anderer Künstler. Seine zwischen dem Ersten Weltkrieg und der
Emigration 1933 entstandenen Werke sind drastische Reflexionen des moralischen Verfalls der
politischen Skrupellosigkeit und der Konsequenzen von Krieg Gier und Elend. Satirische
Angriffe »auf die öffentliche Moral« haben ihn mehrfach vor Gericht gebracht. Das Buch bietet
einen Querschnitt durch sein malerisches und zeichnerisches Werk dessen Aktualität sich in
unseren Tagen einmal mehr als ungebrochen erweist.