Das kaiserliche Reichsstift St. Emmeram in Regensburg war eine der ältesten und ehrwürdigsten
Institutionen im Heiligen Römischen Reich. In der Schatzkammer der ehemaligen Stiftskirche
befinden sich heute seit dem 17. Jahrhundert zusammengetragene von wohlhabenden
Persönlichkeiten gestiftete liturgische Textilien die der opulente Band versammelt. Neben
einem der bedeutenden Bestände Süddeutschlands an historischen Textilien und liturgischen
Gewändern erschließt der Band eine bislang unbekannte Bildquelle des 18. Jahrhunderts: das
Schatzbuch von St. Emmeram. Es ist das seltene Zeugnis eines im Medium der Zeichnung erfassten
Kirchenschatzes der mit dem Alten Reich unterging. Die in dem Band ausgebreitete Textil- und
Goldschmiedekunst illustriert die Höhepunkte liturgischer Zeremonien in einem geistlichen
Fürstentum vor 1812 und macht eine ganze Epoche fassbar und sichtbar.