Alexander Camaro (1901-1992) ist der Maler der Bühne des schönen Scheins und der Melancholie.
Mit seinem 19-teiligen Gemäldezyklus Das hölzerne Theater wird er im Nachkriegsdeutschland
schlagartig berühmt und zu einem der bedeutendsten Künstler Deutschlands. Sein zwischen
Figuration und Informel schillerndes Welttheater gilt es wiederzuentdecken. Der ausgebildete
Hochseilartist Ausdruckstänzer und Musiker der bei Otto Mueller in Breslau studierte
überlebte die NS-Zeit als Ballettmeister und bei Fronttheatern. Mit der Verarbeitung seiner
Bühnenerfahrungen in melancholisch-dunkeltonigen Gemälden und Collagen auf Leinwand schuf er
nach Kriegsende ein Werk das ihn zu einem gefragten Malerstar der 1950er- bis 1980er-Jahre
werden ließ. Das Spätwerk erscheint hingegen wie aufgehellt zwischen figürlicher und
abstrakt-informeller Gestaltung changierend.