Die Auseinandersetzung mit dem Ich und dem eigenen Äußeren ist vielen Künstlern gemein. Im Werk
Egon Schieles nehmen die Selbstporträts allerdings einen zentralen Platz ein. Über die Jahre
hinweg hält Schiele sich in unterschiedlichen Posen und Stilen selbst fest. Ausführlich widmet
sich die Publikation diesem so zentralen und doch oft nur am Rande erwähnten Aspekt seiner
Kunst. Egon Schieles verzerrte und exaltierte Figuren gehören zu den Ikonen der Welt. Für viele
dieser Werke stand er mit seinem Körper Modell. Dabei ging es ihm oft gar nicht um das eigene
Ich sondern allgemeiner um die Stellung des Individuums in der sich verändernden Welt der
Moderne. Wie in Versuchsanordnungen posiert Schiele in verschiedenen Rollen. Dabei »benutzt« er
sein Gesicht und trägt es wie eine Maske. Die Publikation bietet eine umfassende Darstellung
dieses Lebensthemas des Künstlergenies.