Trinkgefäße und Tafelaufsätze in Schiffsform gehören zu den faszinierendsten Schöpfungen der
Goldschmiedekunst im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert. Prachtvoll und detailreich
gearbeitet erzählen diese außergewöhnlichen Gefäße von höfischer Tafelkultur aber auch von
Schiffsbau und Seefahrt sowie von einer durch Globalisierung und Kolonialisierung geprägten
Zeit.In der Spätrenaissance symbolisierten prachtvolle Schiffspokale Status und Herrschaft. Der
opulente Band zeigt warum und in welcher Funktion Schiffe den Weg auf die Tafel fanden. Die
große Beliebtheit der repräsentativen Schaustücke hing wesentlich mit der zeitgenössischen
Bedeutung von Schiffen zusammen. Sie waren ebenso Sinnbilder für den im globalen Seehandel
erworbenen Reichtum wie auch für die Machtansprüche von Handelshäusern und Herrscherdynastien
auf den Weltmeeren und fremden Kontinenten.