Für die Geschichte der Lexikographie und für die Grimm-Forschung besitzen die Texte zum
Grimmschen Wörterbuch die 1838-1863 in Zeitungen Fachblättern und Broschüren erschienen
grundlegenden Wert. Die um das Wörterbuch geführte fachliche und kulturpolitische Diskussion
ist hier in ihrer Vielschichtigkeit sichtbar. Die behandelten Themen reichen vom nationalen
Anspruch des Wörterbuchs über lexikographische Argumente auf hohem Niveau bis zu
konfessionellen Fragen. Häufig sind Details der Sprachverwendung Mitte des 19. Jahrhunderts
angeführt für die hier also zahlreiche Einzelbelege gewonnen werden können. Deutlich wird wie
respektiert aber auch wie umstritten die Brüder Grimm und ihr Wörterbuch in der Anfangsphase
des Werks waren. Die gelehrten und publizistischen Artikel und Polemiken stammen unter anderem
von Persönlichkeiten wie Gustav Freytag Friedrich Hebbel Martin Hertz Karl Müllenhoff
Rudolf von Raumer Georg Waitz Karl Weinhold und Friedrich Zarncke sowie besonders von den
scharfen Kritikern und lexikographischen Konkurrenten Daniel Sanders und Christian Friedrich
Ludwig Wurm. Einleitung und Kommentare erläutern die Hintergründe der mehr als hundertfünfzig
oftmals bisher unbekannten oder schwer zugänglichen Dokumente.