Hartmann von Aue steht als einer der kanonischen Dichter des Hochmittelalters seit dem 19.
Jahrhundert im Fokus der Germanistik. Eine aktuelle umfassende Darstellung zu seinem uvre die
sowohl die Materialität der Überlieferung als auch aktuelle Forschungsparadigmen (und dies
nicht nur für die Einzeltexte) berücksichtigt war bislang ein Desiderat der Forschung. Die
Autorinnen und Autoren möchten zur Schließung dieser Lücke beitragen und führen
Handschriftenkunde und Überlieferungsgeschichte einerseits literatur- und
kulturwissenschaftliche Perspektiven andererseits zusammen. Sie befassen sich mit dem 'Erec'
'Iwein' 'Armen Heinrich' 'Gregorius' und 'Klagebüchlein' und berücksichtigen die gesamte Zeit
ihrer Überlieferung: von den frühesten erhaltenen um 1230 entstandenen Handschriften und
Fragmenten bis zum 1516 17 fertiggestellten 'Ambraser Heldenbuch'. Aufgrund der chronologische
Breite und des innovativen Ansatzes beleuchten die Beiträge nicht nur neue Aspekte des
Klassikers sondern tragen dazu bei einen integrativen methodischen Zugriff auf
mittelalterliche Literatur zu etablieren.