Gastrokritiker Jürgen Dollase über die Kulturgeschichte des Essens die Entwicklung der
einstigen Todsünde Völlerei und unseren veränderten Essgewohnheiten Sehr viele von uns neigen
dazu beim Thema Essen über das Ziel der Ernährung weit hinauszuschießen. Doch ist das schon
Völlerei oder noch Genuss? Einer der bekanntesten Restaurantkritiker Deutschlands Jürgen
Dollase erforscht hier kenntnisreich die Höhen und Tiefen unserer Lust am Essen. Nach einer
geschichtlich-theologischen Einordnung der 'Todsünde' Völlerei - hier erfahren wir¿zum Beispiel
¿dass die Fastenzeit als Wiege der kreativen Küche gilt - beleuchtet er neben
körperlich-medizinischen auch die so wichtigen psychologischen Aspekte des Essens. Warum sein
Abnehm-Selbstversuch doch nicht langfristig erfolgreich war erfährt der Leser ebenso wie
Erhellendes zur verhängnisvollen Rolle der Discounter. Das Buch ist kein Appell zur Mäßigung -
dafür liebt Dollase die Verlockungen der Kochkunst zu sehr. Doch plädiert er für eine Art von
kontrolliertem Genuss mit der wir alle gut leben können. Essen und Politik: Völlerei als
legale Sucht Essgewohnheiten im Wandel der Zeiten Elf Tipps um besser genießen zu können Was
früher eine Sünde war ist heute die Norm. Fast Food riesige Portionen im Restaurant und
Fehlernährung sind mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Esskultur. Viele Menschen
leiden an Adipositas und Übergewicht. Dennoch gilt Komaessen nicht als Sucht. Jürgen Dollase
plädiert für eine "kontrollierte Völlerei" die sich nicht auf Verzicht sondern auf Mäßigung
und gelernten Genuss statt aufs Schlingen bezieht. Aus dem Inhalt:Von der Todsünde zum
Volkssport Ein Blick in die Psychologie und die Medizin Völlerei und Individuum: die
Mechanismen des Vielessens Essen in Gesellschaft und Politik Keine Völlerei - Genuss mit nur
ein wenig Reue ¿ "Ich beschreibe in meinem Buch das "Komaessen" wie ich die Völlerei heute
nenne also das überall verbreitete Essen weit über die Sättigung hinaus als letzte legale
Sucht." Jürgen Dollase im Interview mit dem Spiegel ¿