Der Band behandelt - systematisch und exemplarisch - Voraussetzungen Formen Inhalte
Strategien Funktionen und Folgen des Versprechens in der modernen Wissenschaft und
Gesellschaft. Er geht ursprünglich auf eine Vortragsreihe in der interdisziplinären Kommission
Wissenschaft und Werte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zurück. Vertreter
ausgewählter geistes- sozial- und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen untersuchen die
Praxis Theorie und Geschichte des Versprechens in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen
akademischen Professionen fachübergreifenden Forschungs- und Anwendungsfeldern
Wissenschaftskulturen wissenschaftspolitischen Regimen Gesellschaftssystemen und historischen
Kontexten - von den wissenschaftlichen und institutionellen Umbrüchen im 18. Jahrhundert bis
zur gegenwärtigen Wissenschafts- und Informationsgesellschaft. Im Ergebnis wird deutlich wie -
explizite und implizite klein- und großformatige - Versprechen nicht nur Wissensordnungen
Verfahren Prozesse und Beziehungen in der Wissenschaft bestimmen sondern auch deren
Außenbeziehungen und Verflechtungen mit anderen Funktionssystemen und den gesellschaftlichen
Gebrauch und Nutzen von Wissenschaft. Der Status des modernen Wissenschaftlers wird zwar
vielfach ganz zentral durch den Anspruch auf exklusive wissenschaftlich-kognitive Kompetenz und
Autonomie bestimmt. Tatsächlich beruhen wissenschaftsbasierte Versprechen und deren Umsetzung
aber öfter auf komplexen Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen an denen sich viele Akteure
und Interessenten aus Gesellschaft Politik Wirtschaft Kultur und Recht beteiligen und auf
Anpassungen früherer Versprechen und daraus hervorgegangener verfestigter Gewohnheiten
Institutionen Bilder und Normen an neue Umstände.