Vor dem Hintergrund der postmodernen Entgrenzungsprozesse vermessen die Autoren die für den
Sozialisationsdiskurs basalen Bezugskategorien von Entwicklung Raum Zeit Arbeit Geschlecht
Generation und Lebensalter neu.Sozialisation ist der lebenslange Vergesellschaftungsprozess in
dem sich die Persönlichkeit im Sozialen entwickelt. Sozialisation wird vor allem unter dem
Aspekt der Vermittlung von Subjekt und Gesellschaft betrachtet. Die neuere
Sozialisationsforschung setzt auf das Konstrukt Biografie: Gesellschaft wird von den Subjekten
biografisch erlebt und die Biografie steuert die soziale Integration. Mit der postmodernen
Entgrenzung von Arbeit Technik und Bildung haben sich die Sozialisationskontexte so verändert
dass das Biografiekonzept allein nicht mehr hinreichend ist denn es setzt sowohl eine sozial
kalkulierbare Gesellschaft wie ein prinzipiell handlungsfähiges Subjekt voraus. Eine
Sozialisationstheorie der zweiten Moderne muss deshalb vor dem Hintergrund dieser
Entgrenzungsprozesse von einem Streben nach biografischer Handlungsfähigkeit als Motor der
Sozialisation ausgehen das wechselnden Bewältigungsdynamiken unterworfen ist. Gleichzeitig hat
sich ein ökonomisiertes gesellschaftliches Sozialisationsregime entwickelt das auf
Durchsetzung eines entsprechenden Sozialisationstyps drängt. Der vorliegende Band vermisst die
in diesem mikro- und makrosoziale Dimensionen verbindenden Bezugsrahmen die für den
Sozialisationsdiskurs basalen Bezugskategorien von Entwicklung Raum Zeit Arbeit Geschlecht
Generation und Lebensalter neu.