Die Studie Lernende mit Nachteilen gerecht bewerten? rekonstruiert erstmalig
gerechtigkeitstheoretisch fundiert konzeptionelle Spannungsfelder in rechtlichen Vorgaben zu
Nachteilsausgleichen und betrachtet den Umgang von schulischen und schulbehördlichen
Akteur:innen mit diesen Maßnahmen in zwei qualitativen Teilstudien. Mithilfe von
Leitfadeninterviews mit Vertreter:innen von Schulbehörden werden für Nachteilsausgleiche
spezifische Aufgabenfelder herausgearbeitet. Rekonstruktionen von Gruppendiskussionen mit
pädagogischen Fachkräften zeigen auf wie sich die Gruppen primär an der Integration
zugeschriebener Defizite in schulische Organisationsmilieus orientieren. In beiden Studien ist
das implizite oder explizite Aushandeln pädagogischer Freiräume innerhalb rechtlicher
schulsystemischer und organisationaler Rahmungen zentral.