Die fünfte Ausgabe der ESE überlegt ob und wie Prävention und Evidenz im 21. Jahrhundert zu
sogenannten Paradigmen der Heilpädagogik werden (sollen). Zum Ziel der Heilpädagogik gehört
demnach das Innovieren im Theorie-Praxis-Gefüge. Ein zentrales Anliegen schulischer Bildung
wird somit die Sicherstellung der Lern- Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern
und Jugendlichen. Mit dieser normativen Setzung einer Zuständigkeit und Anwaltschaft der
Heilpädagogik für alle Kinder und Jugendlichen - im Sinne von Prävention z. B. bei auffälligem
Verhalten - geht ein Perspektivwechsel pädagogischer Disziplin einher. Ergänzend zu einer
evidenzbasierten Wissenschaft und Praxis sind Aspekte der Ethik und der normativen Einbettung
einer solchen präventiven Zuwendung zu diskutieren. Ethische Überlegungen veranlassen diese
Ausgabe Prävention und Evidenz - innerhalb einer immer wieder zu bestimmenden Reichweite von
Disziplin und Profession - als wünschenswerte Forschungsprogramme der Heilpädagogik mit Risiken
und Nebenwirkungen aber auch mit Möglichkeiten und Chancen zu diskutieren.