Georg Kolbe (1877-1947) ist einer der bedeutendsten Bildhauer der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts in Deutschland und ein wichtiger Vertreter der klassischen Moderne. Insbesondere
sein Wirken während des Nationalsozialismus ist bisher nicht vollständig ausgeleuchtet. 2020
kehrte ein umfangreicher zuvor nicht zugänglicher Teilnachlass Kolbes aus dem Besitz von
dessen 2019 in Kanada verstorbener Enkelin Maria von Tiesenhausen nach Berlin zurück.
Zahlreiche Kunsthistoriker:innen folgten der Einladung des Georg Kolbe Museums das vorwiegend
schriftliche Material zu untersuchen das von 1933 bis in die Nachkriegszeit entstand.
Präsentiert werden hier erste Ergebnisse zu Kolbes Agieren am Kunstmarkt seinem Umgang mit
öffentlichen und privaten Aufträgen seinen Ausstellungsbeteiligungen politischen Kontakten
und Selbstvermarktungsstrategien. Der Band bietet damit eine neue Fundierung für die
Auseinandersetzung mit Künstlerbiografien während des Nationalsozialismus und regt zu
vertiefender Forschung an.