Husserl war ursprünglich davon ausgegangen dass die Logik die Aufklärung ihrer eigenen
Grundlagen aus der Psychologie zu erwarten habe. Fragen und Zweifel wie sich die
unbestreitbare Objektivität und strenge Allgemeingültigkeit logischer Wahrheiten denn
psychologisch begreifen lasse führten ihn jedoch aus dem Bannkreis solcher Begründungsversuche
heraus: Mit seinen »Prolegomena zur reinen Logik« dem ersten Teilband der »Logischen
Untersuchungen« legte Husserl 1900 eine kritische Abrechnung mit dem logischen Psychologismus
vor deren Ergebnisse bis heute unbestritten sind.In den sechs Detailstudien des zweiten
Teilbandes (1901) findet das in den »Prolegomena« grob umrissene Programm der »Logischen
Untersuchungen« eine erste positive Bearbeitung. Sie bieten zugleich die Grundlinien der
phänomenologischen Methode Husserls die auf immer mit seinem Namen verbunden bleiben wird.
Insbesondere die V. Untersuchung »Über intentionale Empfindungen und ihre Inhalte« ist für
Husserls spätere Phänomenologie und die phänomenologische Philosophie von grundlegender
Bedeutung.Husserl selbst hat jedoch die VI. Untersuchung über »Elemente einer
phänomenologischen Aufklärung der Erkenntnis« als die in phänomenologischer Hinsicht wichtigste
angesehen. Die Ausgabe folgt dem Text der kritischen Edition in den Husserliana mit den
Nachweisen der Abweichungen zwischen der 1. und der 2. Auflage. Die Einführung und die
umfassenden Register erleichtern die Erschließung des Werks.