Die Chronik der philosophischen Werke ermöglicht einen vergleichenden Zugriff auf die Abfolge
zunächst unverbundener aber dann doch in möglicher Wechselwirkung stehender Veröffentlichungen
philosophischer Texte aus alter und neuer Zeit der in dieser Prägnanz auch mit den heutigen
Recherchemöglichkeiten im Internet nicht einlösbar ist das Werk bildet damit eine ideale
Ergänzung zum Programm der 'Philosophischen Bibliothek' die seit 1868 die herausragenden Texte
der philosophischen Tradition in akkuraten Studienausgaben allgemein verfügbar hält - und seit
jetzt 100 Jahren im Felix Meiner Verlag. Die Chronik der philosophischen Werke ist ein Lexikon
von ganz besonderer Art: Sie gibt annotierte Übersicht über die zeitliche Nähe (oder auch
Ferne) der Publikation der ersten Ausgaben der bedeutenden philosophischen Schriften und Werke
seit Gutenberg ohne eine vorlaufende Einordnung und Sortierung der einzelnen Titel nach Schulen
Richtungen oder sonstigen z.B. geographischen Kriterien. Die Chronik ermöglicht dem Leser und
Nutzer - anders als die bekannten und eingeführten kleinen und großen Lexika die in
alphabetischer Folge die Werke entweder nach den Namen der Autoren oder nach der
Buchstabenfolge in der Titelei auflisten - beim Nachschlagen eines bestimmten Werktitels nicht
nur das Datum der Erstveröffentlichung und eine kurze Angabe über den besonderen Inhalt dieses
Werks zu ermitteln sondern sie eröffnet ihm zugleich den Blick auf das Umfeld aller
bedeutenden philosophischen Publikationen verschiedener Herkunft und Zielsetzung die zeitnah
oder zeitgleich oder kurz darauf hier oder dort erschienen waren und so allgemein zugänglich
wurden. Die Chronik der philosophischen Werke ist also weit mehr als ein Nachschlagewerk zu
einzelnen Titeln: Sie ermöglicht Entdeckungen den Aufweis und Nachvollzug neuer bisher
unbeachtet gebliebener Querverbindungen oder wechselseitiger Einflüsse die seit der Einführung
des Buchdrucks und der damit verbundenen schnellen und allgemein zugänglichen öffentlichen
Verbreitung der Resultate philosophischer Erkenntnisse den Diskurs sehr viel offener und
umtriebiger bestimmten und belebten als in den alten Zeiten in denen das klösterliche Kopieren
von Handschriften das einzige und eher hermetisch abgeschlossene Medium war für die Bewahrung
und Weitergabe philosophischen Wissens. Die Chronik der philosophischen Werke ist damit ein
getreuer Spiegel der Entwicklung und Ausdifferenzierung des Denkens in den Zeiten seit
Gutenberg also sowohl Lexikon wie auch Lesebuch für philosophiegeschichtliche
Entdeckungsreisen. Neben der Hauptleistung also der Vorstellung aller wichtigen Werke der
philosophischen Tradition in der chronologischen Folge ihrer Publikation in kurzen Artikeln mit
Angaben zu deren Bedeutung und Wirkung gibt die Chronik auch einen Überblick über die
signifikanten Auswirkungen und Folgen die sich aus der Einführung des Buchdrucks und damit der
breiten und schnellen öffentlichen Verfügbarkeit der Werke philosophischer Autoren ergaben.
Beginnend mit dem 15. wird für jedes Jahrhundert seither dem chronologischen und berichtenden
Teil mit den Artikeln zu den dort jeweilig angeführten Werken eine orientierende Übersicht
vorangestellt in der einerseits aufgezeigt wird auf welche Weise und in welchem Maße die
Einführung des Buchdrucks die Weitergabe und die Rezeption der neuen und auch der alten (!)
Werke der Philosophie nachhaltig veränderte und vorantrieb und in der andererseits die
Grundlinien nachgezogen und herausgestellt werden von denen - aus heutiger Sicht - die
philosophischen Denkrichtungen in diesen Jahrhundertabschnitten im besonderen Maße geprägt und
bestimmt waren.