Die in diesem Band zusammengestellten Texte Schlicks aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren
vermitteln vor dem Hintergrund der Einstein'schen Relativitätsrevolution das Bild einer Zeit
des radikalen Umbruchs und der Entstehung des Neuen in der Physik. Als Protagonist einer Epoche
intensiver Wechselwirkung zwischen naturwissenschaftlicher Forschung und philosophischer
Reflexion stand Schlick der bei Max Planck promoviert wurde in einem intensiven
Gedankenaustausch mit der Gemeinschaft der Quantenphysiker wozu u. a. Max Born Werner
Heisenberg Erwin Schrödinger Pascual Jordan und Wolfgang Pauli zählten. Während sie der noch
jungen Theorie der Quanten zum Durchbruch verhalfen lieferte Schlick vor allem in
Auseinandersetzung mit Hans Reichenbach und unter dem Einfluss der sprachphilosophischen Wende
Ludwig Wittgensteins stehend zentrale Beiträge zum neuen Verständnis der physikalischen
Realität zu den Begriffen von Kausalität und Wahrscheinlichkeit aber auch zum Problem der
Messung und zum Verhältnis zwischen Physik und Biologie.