Während Schleiermachers Rang als Erneuerer der protestantischen Theologie im 19. Jahrhundert
unumstritten ist steht er als Philosoph weiterhin im Schatten seiner Zeitgenossen. In alle
Diskussionen über seine Philosophie spielt seine Religionsauffassung und Theologie mit hinein -
und umgekehrt. Andreas Arndt zeigt dass die Zusammenstimmung von Philosophie und Religion bzw.
Theologie aus Schleiermachers Sicht Resultat einer rein philosophischen Gedankenentwicklung und
nur im Gleichgewicht beider zu denken ist - ein Gleichgewicht das durch die Diskussionslage im
Ausgang der Klassischen deutschen Philosophie nachhaltig erschüttert wurde so dass
Schleiermacher nachfolgend nur noch als Glaubens- und Religionsphilosoph wahrgenommen wurde.Die
Aufsätze des Bandes beleuchten den Entwicklungsgang von Schleiermachers philosophischen
Positionen wie auch seines Systems. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der bei ihm
grundlegenden Disziplin der Dialektik. Hieran schließen sich Texte zur Ethik zum Recht und zur
Bildung an sowie abschließend zur Anthropologie bzw. Psychologie.