Dieter Henrich (1927-2022) war einer der einflussreichsten Philosophen der deutschen
Nachkriegszeit. Im Zentrum seines umfangreichen Werks - selbst dort wo es nicht ausdrücklich
verhandelt wird - steht die Theorie des Selbstbewusstseins und der menschlichen Subjektivität.
Henrich hat in mehr als sechzig Jahren in einer Fülle von Texten an den damit verbundenen
Fragen gearbeitet. Doch wegen der Komplexität und Vielfalt dieser Arbeiten sowie der Tatsache
dass Henrich kaum je einen Überblick über seine Theorie vorgelegt hat sind vielen Lesern die
Zusammenhänge bisher unklar geblieben. Dazu kommt dass sich seine Theorie im Laufe der Zeit
erheblich gewandelt hat. Holger Gutschmidts Einführung in Henrichs Selbstbewusstseinstheorie(n)
analysiert die Entwicklung von Henrichs Position von den Anfängen an. Sie behandelt wichtige
Einflüsse auf Henrichs Lehre und geht auf zentrale Diskussionen seiner Thesen ein. Gutschmidt
zeigt darüber hinaus auch die Grenzen und Schwierigkeiten von Henrichs verschiedenen Ansätzen.
Trotz mancher Versuche Henrichs Werk im Zusammenhang darzustellen und zu diskutieren ist dies
bisher nirgendwo so vollständig konzise und transparent gelungen wie in dieser Einführung. Sie
ist auch solchen Lesern zu empfehlen die obwohl an den Sachfragen interessiert mit Henrichs
Werk bisher keine große Berührung hatten.