Nur wenige mittelalterliche Königinnen haben die Fantasie der Dichter und Schriftsteller so
beflügelt wie Eleonore von Aquitanien die nacheinander mit den beiden mächtigsten Königen des
westlichen Abendlandes - Ludwig VII. von Frankreich und Heinrich II. von England - verheiratet
war. Zahlreiche Romane und biografische Darstellungen beschäftigen sich bis in jüngster Zeit
mit ihrem Schicksal wobei das Interesse weniger ihren politischen Aktivitäten als vielmehr
ihrem angeblich so skandalumwitterten Leben galt.Ziel der Verfasserin ist es die
Persönlichkeit dieser Königin die über 60 Jahe lang zuerst durch ihre Gatten und dann durch
ihre Söhne im Mittelpunkt des politischen Geschehens stand zu erfassen und aufzuzeigen welche
Möglichkeiten sich ihr zu einer aktiven Mitwirkung boten. Dabei erweist sich Eleonoes
Bewusstsein von Familie und Geschlecht ihre unverbrüchliche Treue zum Haus Aquitanien als
Dreh- und Angelpunkt ihres politischen Handels Die Ereignisse von Antiochien die Scheidung
von Ludwig VII. die Wiederverheiratung mit dem Grafen von Anjou ihre Teilnahme am Aufstand
ihrer Söhne gegen Heinrich II. und ihr Kampf um deren Erbe werden erst aus dieser Sicht
verständlich.Ihr Leben spielte sich vor dem Hintergrund des politischen Panoramas des 12.
Jahrhunderts ab. Bestiegen doch zwei ihrer Söhne Richard Löwenherz und Johann Ohneland den
englischen Thron während ihre Töchter mit den bedeutendsten Fürsten und Königen von Kastilien
bis Sizilien verheiratet waren.