Die Nachkriegskarrieren der NS-KünstlerDie Gottbegnadeten-Liste wurde im August 1944 von Adolf
Hitler und Joseph Goebbels zusammengestellt. Aufgeführt waren 1.041 Künstler die dem NS-Regime
wichtig erschienen.In der breit angelegten Publikation werden die fließenden Übergänge zwischen
der Kunst des Nationalsozialismus und der Nachkriegsjahrzehnte untersucht. Bis dato spielen die
Nachkriegskarrieren renommierter Künstler der NS-Zeit und insbesondere die daran anknüpfenden
Fragen nach den personellen Kontinuitäten in akademischen und städtischen Milieus den
stilistischen Anpassungsleistungen und inhaltlichen Traditionslinien sowie den
Funktionszusammenhängen und der Rezeption der Werke kaum eine Rolle in der kanonisierten
Kunstgeschichtsschreibung oder in der öffentlichen Diskussion. Doch blieb ein beträchtlicher
Anteil jener Maler und Bildhauer nach 1945 weiterhin künstlerisch tätig und konnte auch dank
existenter Netzwerke regelmäßig Werke in Sammlungen und Ausstellungen im öffentlichen Raum
oder als Kunst-am-Bau-Projekte platzieren wie etwa Hermann Kaspar Willy Meller Werner Peiner
oder Arno Breker.Mit der kritischen Betrachtung und der gleichermaßen zeitgeschichtlichen
kunstgeschichtlichen institutionsgeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Kontextualisierung
dieses Themenkomplexes wird der kulturhistorische Blick auf die 1950er bis 1970er Jahre um eine
neue Perspektive erweitert. Vor dem Hintergrund der Widersprüchlichkeit der bildenden Kunst in
der Bundesrepublik Deutschland die auch in den höchst unterschiedlichen Formen der Bezugnahme
auf die Kunst des Nationalsozialismus begründet liegt wird das Bild des radikalen ästhetischen
Neuanfangs nach 1945 konterkariert.Mit vier großen Überblickskarten auf
Klapptafeln.Ausstattung: 4 Karten