Alfons Goppel diente 16 Jahre lang als Ministerpräsident des Freistaates Bayern und prägte
damit eine Ära. Seine Regierungszeit zwischen 1962 und 1978 war gezeichnet vom tiefgreifenden
Wandel des zunächst wirtschaftsschwachen Agrarstaates hin zum modernen Industrie-
Wissenschafts- und Hochtechnologiestandort. Der milde katholisch-barocke leutselige und doch
modern regierende Landesvater bald liebevoll der Fonsä genannt wurde von seinen Anhängern
verehrt wie ein Volkskönig.Seine integrative und repräsentative Amtsführung hatte enormen
Anteil an den spektakulären Wahlerfolgen seiner CSU. Goppels Weg war jedoch auch durch
Rückschläge und Schattenseiten geprägt. Seine wechselhafte Biografie ist daher geradezu
spiegelbildlich für die epochalen Umbrüche des 20. Jahrhunderts.