Das praktische Theodizeeproblem wird gegenwärtig vor allem in Auseinandersetzung mit einem
moralischen Protest-Atheismus (u. a. bei Büchner Camus Dostojewski) diskutiert. Dagegen
findet ein melancholischer Agnostizismus also die Erfahrung glauben zu wollen aber dies
angesichts des Leids in der Welt nicht (mehr) zu können nur wenig Berücksichtigung. Die Arbeit
versucht diese nochmals radikalere Infragestellung religiöser Hoffnung durch eine detaillierte
Analyse der Religionsphilosophie Kants für das Projekt einer praktischen Glaubensverantwortung
aufzuarbeiten. Dabei zeigt sich dass der Glaube trotz der Herausforderung des melancholischen
Agnostizismus auch weiterhin rational verantwortet werden kann. Anzuerkennen ist jedoch eine
bleibende Fragilität religiöser Hoffnung der nur mit Hilfe einer Transformation praktischer
Theodizee begegnet werden kann.