Die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien (EKR) wurde - wie alle Glaubensgemeinschaften des
Landes - von der herrschenden Rumänischen Kommunistischen Partei (RKP) als Institution
eingestuft die der atheistischen totalitären Politik im Wege stand zudem war sie eine
identitätsfördernde und die Gemeinschaft sichernde Einrichtung der Siebenbürger Sachsen. Sie
behinderte die Integration der deutschen Minderheit in den kommunistischen
Transformationsprozess der Gesellschaft. Ziel der RKP war deshalb die Gleichschaltung der EKR:
Die Richtlinien gab die RKP vor als Instrumente für deren Umsetzung dienten die
Kultusoberbehörde und der Geheimdienst Securitate.Ihre Strategien und Methoden der Unterwerfung
der EKR durch Einmischung und Unterwanderung stießen auf den Widerstand und die Abwehrversuche
von Bischof Friedrich Müller. Durch kluges Taktieren und dank guter Beziehungen zu einigen
Machthabern des Regimes ist es ihm während seiner Amtszeit (1945-1969) gelungen die
Unterordnung der EKR im kommunistischen Staat auf ein unvermeidliches Mindestmaß zu reduzieren
und einige Freiräume für das traditionelle Gemeinschaftsleben der Siebenbürger Sachsen zu
bewahren.