Mit Berlin Music schrieb Brett Dean eine dreifache Hommage: an die klassische Duobesetzung aus
Violine und Klavier an die Geigenvirtuosin Midori für die das Stück entstand und an die
Stadt Berlin in der er zwischen Mitte der 1980er Jahre und 2000 lebte und deren reichem
Kulturleben er viel in seiner Entwicklung als Musiker und Komponist verdankt. Die ersten vier
relativ kurzen Sätze des fünfsätzigen Werkes bilden eine Suite von Charakterstücken denen ein
längerer Schlusssatz folgt. Dieser entpuppt sich resümierend als eigentlicher Hauptsatz aus
dem alle Motive und Harmonien komponierend hervorgegangen sind. Hierzu zählt das
Herunterstimmen der G-Seite um einen Ganzton - ein scheinbar kleiner Unterschied der aber
großen Effekt für Klangfarbe und Resonanz des Instruments hat und vorher unmögliche
Intervallfolgen plötzlich spielbar macht. Außerdem muss die Geige im dritten Satz (ein moto
perpetuo in dem Dean sich vor Ravels Violinsonate verneigt) mit Übungsdämpfer spielen während
der Pianist das Instrument wechselt und auf einem durch Pedal abgedämpften neben dem
Konzertflügel aufgestellten Standklavier spielt: So kommt die nervöse Energie enger
Hochschulräume zum Ausdruck.Schwierigkeitsgrad: 5