Bei der Schottenbibliothek handelt es sich um die Bibliothek des ehemaligen Regensburger
Schottenklosters St. Jakob. Dieses war ein um 1090 gegründetes Benediktinerkloster das Anfang
des 16. Jahrhunderts aus irischen Händen in schottischen Besitz übergegangen war. Die
umfangreiche Bibliothek des Klosters mit mehr als 25.000 Bänden nach 1500 168 Inkunabeln und
80 Handschriftensignaturen ist deshalb von besonderem Wert weil sie als einzige
Benediktinerklosterbibliothek Bayerns die Säkularisation 1803 unbeschadet überstanden hatte.
Der exterritoriale Status des nur von schottischen Mönchen belegten Klosters hatte die
Bibliothek vor dem Zugriff des bayerischen Staates geschützt. Die Auflösung des Klosters
erfolgte erst 1862 aus Mangel an Klostereintritten. Der Hauptteil der Bibliothek verblieb -
trotz gewisser Abgänge nach Schottland - in Regensburg und gehört heute zum wertvollen
Altbestand der Bischöflichen Zentralbibliothek.