Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler beleuchten die facettenreiche Geschichte und
Gestaltung des Gesangbuchs aus historischer theologischer musik- und kulturgeschichtlicher
Perspektive. Der Band bietet ein vielschichtiges Panorama der Genese des Wandels und des
Gebrauchs von lutherischen reformierten und katholischen Gesangbüchern. Dabei wird ihre Rolle
in der Liturgie ebenso angesprochen wie ihre Funktion in der Militärseelsorge und im
Strafvollzug. Darüber hinaus verdeutlicht die exemplarische Analyse ihre Bedeutung als Ausdruck
weiblicher Theologie und Frömmigkeit. Dass das Gesangbuch ein unterschätztes Bildmedium ist
zeigen die überaus reich illustrierten Nürnberger Drucke. Mit Johann Andreas Cramer wird ein
maßgeblicher Gestalter der Gesangbuchkultur im Zeitalter der Aufklärung vorgestellt. Die
Komplexität reformierter Gesangbuchtraditionen wird einerseits durch die Analyse eines
Territoriums und andererseits durch Untersuchung der internationalen Wirkung deutlich. Wie ein
Gesangbuch zum Kultobjekt werden kann zeigt die Geschichte des sog. Porstschen Gesangbuchs.