Der Vogel Phönix - musikbegleitete Märchenballade gedichtet und komponiert von Michael Hozzel
veröffentlicht in dem Lyrik-Band Der Vogel Phönix von Michael Hozzel 2012
Pomaska-Brand-VerlagDie Märchenballaden folgen in ihrer lyrisch-epischen Breite nur in einem
sehr allgemeinen Sinn der tradierten Handlung wie sie uns aus bekannten Erzähl-Zyklen
überkommen ist. Ihre Absicht liegt darin in einer erzählerischen Fassung die weit über die
stilisierende Knappheit des alten Märchentextes hinausgeht oberflächlich brach liegende Bilder
eines alten erzählerischen Kanons für eine vertikale Sinngebung und Selbstfindung fruchtbar
werden zu lassen. In dieser poetisierten erweiterten und veränderten Gestalt auch unter
Einbeziehung eines unbekannten Märchenpersonals mag sich ein völlig anderer und überraschend
neuer Gehalt hinter der teilweise erstarrten Maske alter Lesegewohnheiten gerade für den
bereiten und eingestimmten erwachsenen Entdecker erschließen. Die Märchenballaden sind nicht
für kleine Kinder geschrieben. Sie wenden sich an den eingeweihten Leser.In diesem Sinne
verkörpern sie schon in ihrer Auslese ein mögliches Lese- und Klangabenteuer das den neugierig
Reisenden mitnehmen mag auf eine beherzte und durchaus herausfordernde (Nacht-)Meerfahrt auf
den Wogen seiner eigenen Tiefe hin zu einem offenen Horizont voller Überraschungen. Vor dessen
Weite und Schönheit gerät dann manch treffendes Bild zur Metapher eines Hinweises sich selber
auf den Weg zu machen: Balladen erzählen auf eindringliche Weise von diesem unbegreiflichen
Unternehmen nachtreisender Seelen auf dem Ozean ihrer Selbst-Entdeckung: Hier die Konfrontation
von Alters-Depression und plötzlichem Todesschrecken und ihre erlösende Entlarvung in der
heiligen Begegnung mit einer Wiedergeburt aus erschütternder Tiefe durch liebende Treue. Dort
die Ertüchtigung zum durchschauenden Blick reiner Hingabe welcher die bannende Maske des
äußeren Scheins im Beharren durchdringt.An anderer Stelle die Ergebung in einmal geschworene
Treue und deren tödliche Erschütterung durch Misstrauen Meineid und Verrat bis hin zur
lösenden Wiedereinsetzung der Wahrheit im Feld von Reue und Einsicht.Oder: Eine rettende
Liebestat gerät zum selbstverzehrenden Feuer inbrünstiger Liebe die sich im Selbst-Opfer
aufschwingt zu Verzicht und höherer Verwandlung aus Hingabe und Gnade. Themen all-täglichen
Schicksals verbildlicht und ausgesponnen am goldenen Faden menschlicher Urbilder.