Das Manifest gegen Ketzerverfolgung das dieser Band erstmals in einer dreisprachigen
kommentierten Edition bietet begründet Sebastian Castellios Ruf als Kämpfer für religiöse
Toleranz. Castellio und seine Mitstreiter bündeln in ihrer Anthologie von Texten der
Kirchenväter Reformatoren und zeitgenössischer Humanisten die Argumente gegen Glaubenszwang
und zeigen dass dieser im konstantinischen Staatskirchentum begründet ist. Sie lenken den
Blick auf den Anfang der Reformation Luthers und seine Visionen einer universalen Kirche und
des Laienpriestertums die im Zeitalter der Konfessionalisierung verloren zu gehen drohten -
nicht nur in Wittenberg sondern auch in Genf Zürich oder Strassburg. In der deutschen und
französischen Fassung manifestiert sich zudem der anhaltende Widerstand gegen das kaiserliche
Interim 1548. Die Edition zeigt die weite Ausstrahlung des Basler Castellio-Kreises nach der
Hinrichtung Michel Servets 1553.