Dieses Buch gilt als das heimliche Hauptwerk die summa summarum von Castellios Denken und
Schaffen. Anlass für das Buch das Castellio 1563 in seinem letzten Lebensjahr schrieb waren
die unsäglichen Wirren und Zerwürfnisse der Reformation unter denen er auch persönlich zu
leiden hatte. Der Streit ging im Wesentlichen um das «richtige» Verständnis der Bibel die sich
dem Leser vielerorts als dunkel und nicht selten auch als widersprüchlich präsentiert. Dies
schuf Raum für viele einander ausschließende Deutungen die zu dogmatischen Abgrenzungen und
Verfestigungen führten.In seinem Buch zeigt Castellio Wege auf wie man sich aus den Fesseln
solch dogmatischer Zwänge zu befreien lernt und damit die Kunst um die es ihm wesentlich geht:
das zu Bezweifelnde von dem zu Glaubenden und das Wissende von dem zu wissen nicht Notwendigen
zu unterscheiden und am Ende zu der einem jeden Menschen innewohnenden Wahrheit zu gelangen.